Bronze Jungs stoppen bei Burger King

29.07.2009 Bronze Jungs stoppen bei Burger King


Fahrenbach. Ganz Fahrenbach feiert die Rückkehr von Tobias Schröder und Pascal Eisele. Die Sporthalle in Fahrenbach war der Mittelpunkt für die Willkommensfeier für die beiden Ringer, die bei der Europameisterschaft der Kadetten in Zrenjanin (Serbien) für den größten sportlichen Erfolg in der Geschichte der Ortschaft, "auf die ganz Deutschland schaut", gesorgt hatten. Dort war der sprichwörtliche "rote Teppich" für die frischgebackenen Bronzemedaillengewinner ausgelegt, an allen Ecken waren Fähnchen in den Nationalfarben angebracht, die die beiden wenige Tage zuvor über 1000 Kilometer südöstlich entfernt so vortrefflich vertreten hatten. Doch bevor die beiden Athleten drinnen die Ovationen von 150 Gästen entgegennahmen, hieß es, draußen eine hupende Ehrenrunde im Cabriolet durch das Ort zu drehen. Fahrenbacher Ortsvorsteher Udo Dörsam folgte mit seinem extra herausgeputzten Schlepper nebst Anhänger, der ausreichend Platz bot für weitere lautstarke Unterstützung aus den Reihen des Ringernachwuchses. Wieder zurück, ließ der Männergesangverein Eintracht Fahrenbach unter Leitung von Winfried Lannert die beiden musikalisch "Drei mal hoch" leben und stimmte das Lied "Fahrenbach, du liebes Dörfchen an". "Überwältigende Leistung" Der Vorsitzende des SV, Hans Gölz, hatte für jeden ein Blumenbouquet und einen Gutschein für ein Freizeitbad in Weinheim als Begrüßungsgeschenk vorbereitet und fasste den Stolz des Vereins und der gesamten Ortschaft über das unerwartet gute Abschneiden in Worte: "Es ist unglaublich, was ihr geschafft habt, eine überwältigende Leistung." Zwar bringe der große Erfolg auch den Wehrmutstropfen mit sich, dass die beiden nun dem SV Fahrenbach in absehbarer Zeit den Rücken kehren würden, da es ihre sportliche Entwicklung erfordere, "aber der Erfolg zeigt auch, dass der SV Fahrenbach mit seiner Trainingsphilosophie auf dem richtigen Weg ist", sagte Gölz und lobte die Leistung der Trainer Markus Schröder und Mike Bauer, die die beiden in den vielen Monaten der Vorbereitung betreut und einige extra Schichten eingelegt hatten. Die hatte auch die Großmutter von Tobias, Veronika Schröder, eingelegt und im wahrsten Sinne des Wortes das Lenkrad auf dem Weg zum Erfolg in der Hand gehalten: Oft mehrmals pro Woche kutschierte sie die beiden zu den Trainingsorten, unter anderem bis nach Aschaffenburg ins Leistungszentrum und wieder zurück. Bewegte Bilder Besonderer Höhepunkt an diesem Tag wurden die bewegten Bilder aus Serbien: Per Beamer wurde die Videoaufzeichnungen gezeigt, die Markus Schröder von allen Vor- und Hauptkämpfen gemacht hatte. "Zu dem Zeitpunkt des Finales von Pascal fand hier in der Halle gerade ein Freundschaftswettkampf im Ringen statt", erinnerte sich Ortsvorsteher Dörsam, der selbst auf eine erfolgreiche Ringerkarriere zurückschauen kann. Als mitten im Kampf die Nachricht vom Sieg Eiseles eintraf, seien auf einmal sämtliche Zuschauer in spontanen Jubel ausgebrochen, so dass der Kampf für einige Sekunden unterbrochen wurde. Dörsam war auch beim 30-köpfigen Empfangskomitee dabei, das Eisele und Schröder am Nachmittag auf dem Frankfurter Flughafen mit Fahnen und Transparenten begrüßt hatte. Von dort aus fuhr der Tross zurück ins Weschnitztal, musste aber zwischendurch, dem einhelligen Wunsch der beiden Athleten entsprechend, kurz hinter der Autobahnausfahrt Heppenheim einen Zwischenstopp einlegen. Nach fünf Monaten eiserner Ernährungsdisziplin und Sonderschichten im Training war es auch dieser Moment, der für die beiden "Bronze-Boys" lange ersehnt war: der Besuch bei Burger King und ein fulminanter Burger mit Pommes. uf Artikel vom: 29.07.2009 WNOZ.de