Am Räucherofen funktioniert die Teamarbeit
Das Fischerfest des Angelsportclubs (ASC) Fahrenbach an den Fischteichen am Rossgraben in Fahrenbach war wieder gut besucht. Viele Angelsport-Freunde aus dem Odenwald nutzten die Gelegenheit, ihre Angelrute in einen der insgesamt fünf Fischteiche des ASC zu werfen.
"Nur werde ich heute nicht allzu viele Forellen fangen, denn es ist zu warm zum Angeln. Forellen beißen nur bei kühleren Temperaturen", erzählt Thomas Faust. Der Fahrenbacher sitzt gemütlich am ersten Teich unter den Bäumen. Neben sich ein Freund auf einem umgestülpten Plastikeimer. Beide haben ein Getränk in der Hand, mal unterhalten sie sich, mal schauen sie dem Treiben am Teich zu.
Entspannung beim Angeln
"Beim Angeln kann ich mich total entspannen. Da ist es egal, ob ich einen Fisch fange oder nicht", erzählt Thomas Faust und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Dann zeigt er auf eine Dose mit goldgelben Maiskörnern neben sich im Gras. "Das sind meine Köder, dann sehen die Forellen den Angelhaken nicht und beißen zu."
In den Teichen des Angelsportclubs Fahrenbach am Rossgraben schwimmen nicht nur Forellen, sondern auch Zander und Karpfen. Weiter oben hat der Angelsportclub Fahrenbach neben seinem Clubhaus das Festzelt aufgebaut. Vor dem Festzelt stehen drei Tonnen nebeneinander darunter brennt ein Feuer. "Das ist der Räucherofen für die Forellen, denn haben wir vor Jahren mal gebaut", erklärt Harald Faust vom Verein.
"In einer Tonne können wir immer 18 Forellen auf einmal räuchern. Damit das gelingt muss der Feuermeister das Feuer in Gang halten", erklärt Faust. Wie in jedem Jahr hat der Angelsportverein Fahrenbach an die 300 Forellen zwei Tage lang in eine Öl-Kräuter-Marinade eingelegt, bevor er sie im Räucherofen über ein bisschen Buchenholzspäne mit Wacholderbeeren gart.
Die Männer am Räucherofen arbeiten im Team. Während Hans Jäger das Feuer schürt, legt Harald Faust die Forellen aufs Räucherbrett. Mit geübtem Griffen immer Kopf an Schwanz. Hans-Josef Arnold ist der Herr über die Zeit. Und nach 20 Minuten gibt er immer das Zeichen zum öffnen der Tonne, dann sind die Forellen fertig.
Mit einer großen Zange nimmt der Geschäftsführer des ASC, Timo Kaiser, die Fische dann vom Räucherbrett und hält sie mit dem Kopf nach unten; damit Fett und Wasser heraus laufen. Dann werden die gerade geräucherten Forellen gewogen und noch heiß serviert. "Wir haben festgestellt dass unsere Forellen so nicht nur den feinen Räuchergeschmack annehmen, sondern auch noch äußerst saftig bleiben", erzählt Harald Faust während er die nächsten Fische aufs Blech legt. Viele Kinder stehen am Rand und schauen fasziniert zu wie die Männer arbeiten.
Durch das Fischteichgelände des ASC in Fahrenbach führt ein Wanderweg. Und so kommen immer wieder neue Besucher zum Fischerfest zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Sie setzen sich an die Tische und bestellen ihre Forellen. Bezahlt wird nach Gewicht. Eine Dame ist aus dem benachbarten Rimbach schon zum zweiten Mal zum Fischerfest nach Fahrenbach gekommen. "Hier schmecken die geräucherten Forellen einfach so gut, dass man jedes Jahr wieder kommen muss."
Im Festzelt sorgen der Vorsitzende des ASC, Hans Gölz, und der Zweite Vorsitzende, Lorenz Faust, für einen reibungslosen Ablauf hinter der Getränketheke. "Das Zelt gehört inzwischen unserem Verein. Das haben wir vor ein paar Jahren gekauft", erzählt Lorenz Faust.
Vereinsgeschichte
"Den Verein haben wir 1970 gegründet. Damals war das einfach modern. In jedem Dorf wurden Angelteiche angelegt", so der Zweite Vorsitzende Lorenz Faust, "das Gelände am Rossgraben mit dem Bachlauf war ideal und so haben wir mit einem Bagger und unseren Händen die Teiche ausgebuddelt. Das waren so sieben oder acht Leute. Es hat einfach Spaß gemacht. Später haben wir das Gelände dann gekauft und die Hütte gebaut". Inzwischen hat der Verein 15 Mitglieder, darunter Kinder und Enkel der Gründer, denn auch sie haben Spaß an der Fischaufzucht und Pflege des Geländes.
Nur in diesem Jahr waren die Enkel etwas enttäuscht; denn die traditionellen Spiele an den Fischteichen sind ausgefallen. Das fanden die Kinder Schade, denn die "Spiele ohne Grenzen" rund um die Fischteiche in Fahrenbach waren für sie immer der Höhepunkt des jährlichen Fischerfests. gg
Artikel vom: 08.07.2013 wnoz.de